Während der dreimonatigen Ausstellungsdauer wird Judith Pichlmüller eine Reihe von Ausstellungsskizzen entwerfen, in denen unter ständiger Veränderung neue Arbeiten gezeigt werden. Eingehend auf das Konzept des weissen hauses wird hier auf die vorgefundenen Räumlichkeiten eingegangen und vielmehr das Entwurfhafte und das Prozessuale in den Vordergrund gerückt.
„Judith Pichlmüller betrachtet das Bild selbst als Schauplatz – als Ort, an dem und mit dem Politik betrieben wird. Insekten, die Sprengkörper auf ihren Rücken tragen, metaphorisieren eine tragikomische Figur des Politischen, die zwischen Selbstmordattentätern und martialischer Zerstörung changiert. Jenseits dieser surreal anmutenden Szenerien aus Fauna und alltäglicher Gewalt meldet sich hier ein Bildbegriff zu Wort, der im Bild selbst eine Verknüpfung von Behauptung und konstruierter oder inszenierter Realität lokalisiert. Was diese Bilder leisten, ist die Dokumentation davon, wie Bilddokumente das vermeintlich Dokumentierte in den Vordergrund stellen, um den Anteil des Bildes selbst am Dokumentarischen zu maskieren. Tragikomisch sind dabei nicht die Motive, sondern die Rolle, die Bilder vor diesem Hintergrund spielen – die Produktion eines Bildes entspricht hier einer Aktion.“ (Andreas Spiegel)